In der „mageren Zeit“, also im Spätwinter, gab es früher nur wenig Obst und Gemüse zu essen – umso wichtiger wurden Gerichte mit Sauerkraut und Erdäpfeln. Dazu ein paar Zeilen aus Max und Moritz von Wilhelm Busch:
Eben geht mit einem Teller
Witwe Bolte in den Keller,
Dass sie von dem Sauerkohle
Eine Portion sich hole,
Wofür sie besonders schwärmt,
Wenn er wieder aufgewärmt.
(Sauerkohl ist eine Bezeichnung für Sauerkraut, die vor allem in Deutschland verwendet wird.)

Zutaten
40 dkg Zwiebeln
Öl oder Schmalz zum Anrösten
1 TL Paprika
2 TL Essig
80 dkg würfelig geschnittene Schweinsschulter
1/2 kg Sauerkraut
Salz, Pfeffer, 1 Lorbeerblatt, 3 Wacholderkörner
2 feingeschnittene Knoblauchzehen
2 EL Sauerrahm
1 EL Mehl

Zubereitung
Die Zwiebeln schneiden und in Öl anrösten, bis sie goldgelb sind.
Das Paprikapulver dazugeben, sofort mit Essig löschen (= paprizieren). Bitte Vorsicht: Wenn das Paprikapulver zu heiß wird, wird es bitter.
Fleisch und Gewürze dazugeben. Ungefähr 40 min unter Zugabe von etwas Wasser dünsten lassen. Immer nur so viel Flüssigkeit zugeben, dass das Fleisch bedeckt ist.
Das Sauerkraut waschen, damit es etwas milder wird. Dazugeben und weitere 20 min dünsten lassen.
Den Sauerrahm und das Mehl gut verrühren und einrühren, das Krautfleisch noch einmal erhitzen.
Dazu gibt es gekochte Erdäpfel oder Kümmelerdäpfel.

 

9 Gedanken zu “Krautfleisch”

  • Hallo Gudrun! Erinnert mich total an meine Kindheit. Mein Papa liebt Krautfleisch und nachdem meine Großeltern einen Bauernhof hatten, war Krautfleisch und/oder Sautanz sowieso Regel. Danke für das tolle Rezept. Herzliche Grüße, Cornelia

    • Danke 🙂 Sautanz, das Wort habe ich schon lange nicht mehr gehört – aber so ganz genau habe ich eigentlich nie gewusst, was das ist. Was passiert da? Ich kenne nur die Redewendung „jemand ist bei jedem Sautanz dabei“.
      Liebe Grüße
      Gudrun

      • Wie das heute in den Gasthäusern so läuft, weiß ich auch nicht – da bin ich nicht dabei:-) – ich kann Dir nur sagen, dass bei meinen Großeltern, wenn ein Schwein geschlachtet wurde, alle mitgeholfen haben – sowohl aus der Familie und wenn das nicht möglich war, die Nachbarschaft (in dem kleinen Ort waren auch nur Bauernhöfe und jeder hat jedem geholfen) – als Dankeschön wurden die Nachbarn dann zum Essen eingeladen – es gab vor allem frisches Fleisch (meist die „Abschnitte“ von den verarbeiteten Fleischstücken – die wurden zusammen mit dem Kraut gekocht). Es gab ja wirklich nur an Feiertagen und am Sonntag Fleisch. Ganz früher war das immer ein kleines Fest – daher wohl auch der Name……ich seh meine Oma heute noch vorm großen Schmalztopf am Herd stehen, Grammeln auslassen – der Herd war Sperrgebiet für uns Kinder….ich war damals sehr stolz, als ich zum ersten Mal mithelfen durfte – hab auch noch eine „tolle“ Erinnerung – eine lange Narbe am linken Zeigefinger – ist halt ein scharfes Messer beim Grammelschneiden;-) PS: die Redewendung kenn ich gar nicht – ist das jemand der immer dabei ist, wenn wo zum Essen geladen wird??

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